Guten Morgen, liebe Eltern und Erziehungsberechtigte der Elisabethschule!

"Dürfen wir Karneval feiern, während zwei Länder entfernt Krieg ist?"

Unsere Antwort auf diese Frage lautet "Ja!", da wir uns an einer Grundschule befinden. Die Entscheidung wäre bei älteren Schülern oder Erwachsenen ganz sicher eine andere gewesen. Nach zwei Jahren Pandemie, in denen die uns anvertrauten Kinder so viel entbehrt haben, möchten wir ihnen nicht schon wieder etwas nehmen, worauf sie sich so gefreut haben. Diese Erfahrung mussten sie zu häufig machen in den vergangenen Monaten. Wir möchten ihnen in Zeiten großer Unsicherheiten zumindest ein wenig Sicherheit und Verlässlichkeit geben. Angstfrei.

Über ein politisches, reflektiertes Verständnis, das über Jahre gereift ist, verfügen unsere SchülerInnen noch nicht. Wir verstehen es jedoch täglich als unsere Aufgabe, dieses anzubahnen und so können wir die unfassbar traurige, erschütternde Situation in der Ukraine nicht unangesprochen lassen. Darum versammeln wir uns morgen auf dem Schulhof, um ein Friedensgebet zu sprechen und eine Minute des Schweigens zu halten. Wir wollen vor allem danken, dass wir in die Schule gehen können und hier sicher sind sowie weltweiten Frieden wünschen, besonders für die aktuell von Krieg und Verfolgung betroffenen Menschen. In einem Friedensfenster, das wir gestalten, wird bis zum hoffentlich baldigen Ende des Krieges immer ein Licht brennen.

Unsere 4. Klassen nehmen morgen am theaterpädagogischen Angebot "Mein Körper gehört mir" teil. Ein weiterer schwerer Themenkomplex, der sehr sensibel begleitet werden muss. Daher haben wir uns entschieden, mit der 4a und 4b im Aschermittwochsgottesdienst für den Frieden zu beten, um unsere ältesten SchülerInnen morgen nicht mit zwei gegebenfalls aufwühlenden, emotionalen Inhalten zu überfordern.

In der Hoffnung, dass Sie diesen Weg mitgehen können, wünschen wir Ihnen eine gute, gesunde Woche.

Miriam Spielberg-Siegel & das Kollegium der Elisabethschule