In der letzten Woche vor den Osterferien fand an der Elisabethschule wieder eine Projektwoche statt. Alle vier Jahre steht diese unter dem Motto „Unser Glauben“. So verteilten sich die 200 Schülerinnen und Schüler der Elisabethschule auf die Gruppen „Soroti“, „Biblische Rezepte“, „Friedenskreuze“, „Perlen des Glaubens“, Ostergeschichte“, „Psalmen“ und „Kinder einer Erde“, welche sie im Vorfeld frei wählen konnten.
Am Montag startete die Woche mit einer gemeinsamen Andacht unter der Leitung von Pfarrer Baumgart. Andächtig und in einer ganz besonderen Atmosphäre sangen alle das Taizé-Lied „Bleibet hier“, das uns auch die Woche über in einer weiteren Andacht und während des abschließenden Kreuzweges begleitete. Im Anschluss an die Kirche ging es zurück zur Schule in die einzelnen Projektgruppen. Dadurch, dass in fast jeder Projektgruppe Kinder aus allen 10 Klassen waren, ging es nun erst einmal auf spielerische und musikalische Art ums gegenseitige Kennenlernen.
In der Gruppe „Biblische Rezepte“ wurde dann jeden Tag eine andere biblische Geschichte vorgelesen und besprochen. Passend dazu gab es im Anschluss eine Koch- und eine Bastelaktion sowie eine Station, an der man sein eigenes Rezepte- und Geschichtenheftchen erstellen konnte.
Am Ende jedes Schultages trafen sich dann alle Kinder der Gruppe, um ihre selbsthergestellten biblischen Gerichte zu verspeisen. Die Kinder besprachen in der Woche unter anderem die Geschichten „Arche Noah“, „Adam und Eva“ und „Manna vom Himmel“. Dazu wurden Regenbogenbecher, Liebesäpfel sowie Mannabrötchen hergestellt. Letztere sogar in großer Menge, um sie am Freitag auf dem Schulhof zu verkaufen. Der Erlös von über 100 Euro wurde an die Osnabrücker Kindertafel gespendet.
Auch in der Gruppe „Kinder einer Erde“ wurde fleißig gebastelt. Am Montag trafen sich 18 Kinder und 2 Lehrerinnen einer Erde zunächst in Frau Schlaacks Klassenraum. Nachdem sie schnell feststellten, dass viele von ihnen Wurzeln in anderen Ländern haben oder manch Verwandter und Freund über die ganze Erde verteilt ist, konnten sich die Kinder bei einem Stationenlauf über das Leben von Kindern in verschiedenen Erdteilen informieren.
Am Dienstag besuchte Sabine Hafer von Unicef die Gruppe und erzählte eindringlich von Kindern aus Ländern, für die Wasser gar nicht selbstverständlich ist. Einen Tag später erfuhren die Gruppenmitglieder bei einem Ausflug in den Eine-Welt-Laden, dass es Kinder gibt, die unter schlimmen Bedingungen arbeiten müssen, damit wir in Deutschland günstig Schokolade schlickern können. Wenn wir jedoch Fair-Trade-Schokolade kaufen, ermöglicht das den Kindern, dass sie die Schule besuchen können und dennoch genug Geld zum Leben für sie bleibt.
In den folgenden Tagen hat die Gruppe viel Zeit im Werkraum zugebracht, um kleine Spiele und Spielzeuge zu basteln, die am Freitag schließlich in der großen Pause an die Mitschüler verkauft wurden. Dabei konnten mehr als 80 Euro eingenommen werden. Das Geld spendeten die Kinder an Unicef.
Die Gruppe „Soroti“ beschäftigte sich mit der Partnergemeinde der Gemeinde St. Elisabeth. Soroti ist eine Stadt und Gemeinde und liegt in Uganda in Afrika, sodass die Kinder der Gruppe während der Projektwoche mit verschiedenen typisch afrikanischen Bräuchen in Berührung kamen. So erfuhren sie beispielsweise, wie Kinder in Uganda zur Schule gehen und lernten etwas über die Geschichte und Kultur Ugandas kennen. Außerdem erprobten die Schülerinnen und Schüler ein afrikanisches Fahrradtaxi, das „Boda-Boda“ genannt wird, sangen das kisuahelische Gottesloblied „Masithi Amen“, kochten einen afrikanischen Süßkartoffeleintopf, grillten Kochbananen über dem Feuer und probierten Kleidung aus Soroti an.
So kam jedes Kind der Gruppe unserer Partnergemeinde in Afrika ein kleines Stückchen näher.
In der Projektgruppe „Friedenskreuze“ haben sich die Kinder mit dem christlichen Symbol „Kreuz“ beschäftigt. Das Friedenskreuz besteht aus verschiedenen Zeichen, die etwas mit dem Leben Jesu zu tun haben, z.B. dem Stern als Zeichen für Jesu Geburt oder Brot und Wein als Zeichen für das letzte Abendmahl. Dazu gestalteten die Schülerinnen und Schüler mit Zuckerkreide Bilder. Außerdem brachten die Kinder eigene Kreuze von zu Hause mit und verglichen deren Gestaltung. Im Diözesanmuseum hatten die Kinder die Möglichkeit, sich auf die Suche nach Kreuzen zu machen und diese abzuzeichnen und erfuhren außerdem viel Wissenswertes über die dort ausgestellten Kreuze. Bei der Kirchenführung mit Pastor Baumgart beschäftigten sie sich näher mit dem Kreuzweg und dessen Bedeutung. Schließlich fertigten die Kinder für jede Klasse ein Kreuz mit unterschiedlichen Symbolen an, das im Klassenraum aufgehängt werden kann.
In der Gruppe „Perlen des Glaubens“ besprachen und bastelten die Kinder eine Gebets-Perlenschnur aus 18 Perlen. Jede einzelne Perle hat dabei eine ganz eigene Bedeutung. Die Perlen stehen für
- Fragen, die wir uns im Leben stellen,
- Gedanken, die wir uns machen oder machen sollten,
- Gebete, die in den verschiedenen Situationen unseres Lebens passen könnten.
Die Perlen des Glaubens sind zum Anfassen und zum Fühlen. Auf diese Weise machen sie den Glauben an Gott und das Gebet zu Gott „be-greifbar“.
In der Glaubenswoche haben sich die Kinder der Gruppe zu den einzelnen Perlen viele Gedanken gemacht und sich über viele schöne Dinge, aber auch über schwierigere Zeiten in ihrem Leben ausgetauscht. Hierzu waren sie vielfach kreativ. Die Schulkinder haben eine Wüstenlandschaft erstellt, Kerzen gestaltet, Leinwände bemalt und ihre Gedanken zu den Perlen in einem kleinen Büchlein festgehalten. Ein besonders wichtiger Punkt war auch das gemeinsame Singen und das Genießen der Stille mit Stille- und Entspannungsübungen. Den krönenden Abschluss bildete das Entzünden der selbstgestalteten Kerzen im abgedunkelten Klassenraum, sowie das Herstellen des eigenen Perlenarmbands für jedes Kind.
In der Gruppe „Psalmen“ besprachen die Kinder gemeinsam mit den Lehrerinnen einige Psalmen aus der Bibel und gestalteten diese kreativ. Psalmen sind Texte, in denen die Menschen mit Gott reden, also so eine Art Gebete oder Lieder. Mal klingen sie traurig, mal wütend oder ängstlich, mal froh und dankbar – also genau so, wie wir Menschen sind und uns fühlen. Das Schöne an den Psalmen ist, dass sie in Bildern sprechen. Bildern, die wir auch heute noch verstehen, z.B. „Gott, du bist Sonne und wärmst uns.“ oder auch „Ich bin wie ein zerbrochenes Gefäß.“
Obwohl die Gruppe sehr groß war, war es bei ihnen im Musikraum oft ganz leise, etwa bei einer Fantasiereise zu dem Psalm „Der Herr ist mein Hirte“ oder wenn alle im Kreis saßen und in der Mitte Dinge lagen, die viele von den Kindern sehr nachdenklich gemacht haben. Mit Ölkreiden malte sie große leuchtende Bilder zu den Psalmen, von denen nun einige im Raum der Stille hängen.
Die Gruppe „Ostergeschichte“ erlebte die verschiedenen Ereignisse und Stationen bis zu Jesu Tod und Auferstehung mit allen Sinnen nach. So wurde zum Beispiel gesungen, gemalt, geschrieben, eine Osterkerze gestaltet und sogar zum Thema Abendmahl ein biblisches Brot geteilt und Traubensaft getrunken. Gemeinsam mit Herrn Haunhorst, dem Künstler des Kreuzweges in der Elisabethkirche, besichtigten die Kinder diesen und verglichen ihn mit ihren selbstgestalten Bildern. Schließlich bereitete die Gruppe außerdem den Schulkreuzweg für den gemeinsamen Abschluss am Freitag vor.
Nach der Pause spazierten am letzten Schultag alle Klassen mit ihren Lehrern zum Heger Friedhof, wo wir diesen gemeinsam unter der Leitung von Pfarrer Baumgart und der Gruppe „Ostergeschichte“ begingen.
Als zusätzliches Programm konnten die einzelnen Gruppen gemeinsam mit Pfarrer Baumgart eine Kirchenführung durchführen oder in den Ruheraum der Elisabethschule gehen. An dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank an Pfarrer Baumgart und Sebastian Nerlich für die Zusammenart sowie an Frau Holdmann, die an allen Projekttagen im Ruheraum vor Ort war, um den Kindern einen entspannten Rückzugsort zu bieten.
Insgesamt war die Woche ein tolles und spannendes Erlebnis für alle Schülerinnen, Schüler, Lehrer und auch Eltern, das wohl noch lange in guter Erinnerung bleiben wird!